Neu und einmal etwas anders. Vielleicht sollte man zukünftig mehr Golfturniere so veranstalten, war die Meinung vieler Golfer. Alle waren begeistert.
v. l. n. r. Petra Staufer, Magdalena Lechner, Prof. Dr. Gerhard Lechner, Florian Erhardsberger und Astrid Lex. Franz ist nicht auf dem Bild.
Es war ein voller Erfolg, wo jetzt sogar manche Turnier geübten Golfer behaupteten, dass es die schönste Veranstaltung seit Jahren am Golfplatz Schloßberg war. Dazu jetzt von mir noch einen Blick hinter die Kulissen:
Idee und Initiative für das Turnier ging vom Franz aus. Er ist schon ein verrückter Kerl, spielt oder besser gesagt, versucht seit 30 Jahren Golf zu lernen, trifft selten einen Ball – aber verändert mit seinem Querdenken im Golf das ganze Golfgeschäft bei uns.
1997, keine Ahnung vom Golf, gründete er mit Thomas Neureiter eine Golfschule in Salzburg-Rif, suchte sich dazu die besten Pros, brach alle damals geltenden Ausbildungsregeln, garantierte nach einer Woche die Platzreife, erfand dazu noch eine Fernmitgliedschaft und vermittelt aus dem Stand schon im ersten Jahr über 1.000 Golfern den einfachen Einstieg zum Golfsport in Salzburg durch ein sensationelles Tourismuskonzept. Heute gibt es First Class Golf 56 mal in 14 Ländern der Erde. Die vergangenen zwei Jahrzehnte hat jeder 14. deutsche Golfeinsteiger seine Platzreife mit dem First Class Golf Konzept gemacht. Die Firma gehört übrigens seit über zehn Jahren seiner Tochter Christina.
Im Corona-Jahr 2021 kam er mit einer ganz neuen Idee zu mir, die auf einem 50-prozentigen Nachlass der Greenfee Preise aufgebaut war. Und weil ich damals mit First Class Golf bereits sieben Jahre gearbeitet habe, es immer ein zuverlässiger Partner war, nahm ich mir die Zeit und lies mir von ihm die „Golfzukunft“ erklären. Es dauerte nicht lange, da hatte er mich und fünf weitere Golfanlagenbetreiber von seinem „Golf-Tourismus-Konzept“ überzeugt. Dazu gewann er noch vier Straubinger Hotels und den Schmelmerhof.
Was ich vor zweieinhalb Jahren für unmöglich gehalten habe: es sind bis heute über 80 Golfanlagen und 49 Hotels der Interessengemeinschaft Golfland Donau & Partner beigetreten. Wir machen mit dieser Vorteilskarte über 20% Greenfee Umsatz in Schloßberg und Gäuboden. Mit diesem Konzept hat er die ganze ost- bayerische Golfbranche durcheinandergewirbelt. Es kommen beständig Anfragen von Hotels und Golfclubs aus Deutschland, Österreich, Tschechien und Italien bei mir herein, die sich für das Konzept interessieren.
Nachdem er behauptet, ohne mich wäre das nicht möglich gewesen und er immer daran herum nörgelt, dass die Golfturniere mitunter rückläufig sind, weil der Spaßfaktor fehlt, habe ich ihm angeboten in Schloßberg einmal selbst ein Turnier durchzuführen. Dazu musste ich ihm erst einmal einen Turnierablauf richtig erklären, denn er hatte wirklich keine Ahnung davon.
Wir einigten uns vor zwei Monaten darauf, dass das 1. Golfland Donau Turnier am 22. September durchgeführt wird und dass der Reinerlös der Stiftung „Future for Children“ von Franz Xaver Hirtreiter (AVP-Autoland) gestiftet wird. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich eine innerliche Freude darauf, dass er mit dieser Veranstaltung einmal richtig auf die Schnauze fällt, denn aus dem Stand ein Turnier aufzubauen, wo 75 Euro Startgeld verlangt werden, war für mich nicht denkbar. Und jeder der die Branche kennt hätte mir zugestimmt. Der Schlawiener hatte aber die gleiche Freude in sich, mir zu beweisen, dass es funktioniert, wenn einige Spaßfaktoren berücksichtigt und richtig umgesetzt werden. Und dazu setzte er Werbeinstrumente ein, die ich bisher so auch noch nicht kannte.
Er begann im Juli im „Ein-Mann-System“ zu arbeiten, entwickelte im Eilzugtempo ein sensationelles Verkaufskonzept, das auf eine Art „Tauschhandel“ mit den Sponsoren aufgebaut war und hatte damit bereits vor zwei Wochen das Benefizturnier ausverkauft. Zur Durchführung stellte er meine Turnier-Ratschläge in Frage, holte sich bei Gerard Lallinger, der ihm 50 Kilogramm Obst für die Veranstaltung spendierte, einen Rat, wie er das Golfturnier auf der Rusel veranstaltet hat. Hörte zu, setzte um und konzipierte neu. Schlichtweg und ganz kurz, der Franz stellte bis einen Tag vor der Veranstaltung ein wirklich außergewöhnlichen Turnierablauf zusammen. Am Freitagnachmittag vor dem Turnier – alles war fertig – lernt er bei mir im Büro den Franz Schwarz (Spitzname: Schmeling) kennen. Der gab ihm einen Rat mit einer zusätzlichen Los-Verkaufsidee auf dem 15er Abschlag.
Er fand das genial und schmiss kurz vor Feierabend das ganze Turnier um und plante neu. Die Nacht wurde fast durchgearbeitet. Christina, Elisabeth und ich waren jetzt die Veranstalter und Arbeiter gleichzeitig, weil wir sonst keine helfenden Hände hatten. Wir mussten alles ändern und neu aufbauen, denn das neue Konzept verlangte eine Verpflegung an jedem dritten Abschlag, mit Köstlichkeiten, die wir in der Nacht und am frühen Samstagmorgen noch besorgen mussten.
Er bildete sich auch noch ein, dass es am 9er und 18er Abschlag eine heiße Gulaschsuppe vom Traditionshotel Schmelmerhof für die Teilnehmer geben sollte. Auch das brachte er noch fertig. Bewirtet wurde dann von der „Mama Schmelmer“ und Ingrid, der Lebensgefährtin vom Markus Schmelmer, weil am gleichen Tag in Rettenbach Kirchweih war und deshalb das Hotel Schmelmerhof schon Mittag ausgebucht und kein weiteres Personal für die Veranstaltung mehr zur Verfügung stand.
Er selbst machte am Samstagmorgen ab 7.00 Uhr die Dekoration der Verpflegungstische an den Abschlägen der Fairways. Dazu verwendete er alles, was er auf dem Golfplatz fand und vor dem Clubhaus wächst. Blumen, Hagebutten, Eichelzweige, Buchen und Birken. Mich degradierte er mit einer Gartenschere zum Hilfsarbeiter. Auf den Ständen dekorierte er das frische Obst, gespendet vom Gerard Lallinger, einen ofenfrischen Kuchen mit Fruchtspießchen, die meine Mutter in „Aller-Herrgotts-Früh“ noch anfertigen und aufstecken musste und vieles mehr. Es gab an neun Abschlägen Milchkaffee, Prosecco und einen „Hugo“. Die Verpflegungstische waren eine Augenweide, wie sie der Platz noch nicht gesehen hat. Ich habe auch noch nie so viele Golfer beim Turnier mit dem Fotohandy erlebt, wie an diesem Tag.
Tunierstart war um 11.00 Uhr, ich hatte im Büro „voll“ zu tun, weil mir der liebe Franz mein Wettspiel kurzfristig zu einem Vierer-Scramble umgewandelt hatte, womit einige geübte Turnierspieler absolut nicht einverstanden waren und kräftig monierten.
Elisabeth, die eigentlich nur die „Spaß-Getränkedosen“ aus Regensburg bringen sollte und nach Massing zu einer Freundin weiterfahren wollte machte den Fehler, dass sie nach dem Zwischenstopp am Golfplatz ihren Hund Gassi führte. In der kurzen Zeit überzeugte er sie, dass es ein einmaliges Erlebnis wäre, wenn sie an Loch 15 noch Tombola Lose verkauf, die bei einem Greentreffer „verdoppelt“ werden. Kurzum die stand bis Nachmittag um 16.00 Uhr da. Dann gründete er mit seiner Tochter kurz nach Mittag den 1. Turnier-Pizzaservice am Golfplatz Schloßberg. Jeder Flight wurde während des Spieles bewirtet.
Ich war gerade im Büro fertig. Der Stress war vorbei. Ich freute mich auf ein spätes Mittagessen und wollte mich dazu auf die Terrasse vor dem Clubhaus setzen. Und da sah ich den „Verrückten“ ein Blaulicht auf ein E-Cart montieren. Seine Tochter schleppte Kühltaschen und der Wirt half beim Beladen eines E-Carts mit 48 eisgekühlten Flaschen „Liesl“ von der Brauerei Arco.
Der Musiker baute gerade seine Lautsprecheranlage auf. Ich bekam meine Nudeln vom Michele serviert, als der Franz auf die Terrasse kam, dem Thomas seine Harmonika in die Hand drückte und dem Wirt meine Nudeln zum Warmstellen zurück gab. …also bevor wir uns versahen, saßen wir in zwei E-Carts. Das eine Cart war mit dem Akkordeon und dem Musiker Thomas beladen und unseres transportierte den Schnaps, Christina und mich. Jetzt waren wir der Biertransport.
Ich habe auf meinem Golfplatz noch nie so erstaunte und fragende Gesichter gesehen wie die, wo wir mit Blaulicht und Musik zu den Fligths kamen und mit der Bewirtung während des Turnieres begannen. Dazu brauchten wir zweieinhalb Liter Schnaps und 48 Flaschen Bier unter die Spieler. Es kam eine verrückte Stimmung auf, die bis zum Schluss der Abendveranstaltung anhielt. Ich habe sowas noch nie erlebt!
Das Wetter war prima – ein Herbstsonntag, wie er schöner nicht sein konnte und traumhafte Turnierergebnisse, die natürlich auf der Terrasse mit ausreichend Prosecco belohnt wurden.
Musik, Siegerehrung und dann der Beginn einer sehr schönen Abendveranstaltung, die bis auf den allerletzten Sitzplatz im Restaurant belegt war. Das sage ich deshalb, weil einer keinen Platz mehr bekam …und das war der Franz. Deshalb bekam er auch von dem herrlichen Drei-Gang-Menü das Michele und Nunzio zubereiteten, sehr wenig mit. Glaube, fast überhaupt nichts. Dumm gelaufen für den „Wichtigtuer“.
Eine Sache muss ich aber dazu noch erzählen: Franz Hirtreiter, der Besitzer vom AVP-Autoland, mit seinen 22 Betrieben und über 1.000 Mitarbeitern wurde von seinem Geschäftsführer Manfred Weidinger eingeladen um sich im Namen seines Vaters für die Spende aus dem Benefizturnier „Future for Children“ zu bedanken. Der leicht übergewichtige Franz Hirtreiter hat vor einem halben Jahr die Platzreife bei First Class Golf gemacht und war seitdem viermal auf einer Drivingrange, spielte aber noch nie auf einem Golfplatz. Er hatte keine Ahnung, was für einen Anfänger ein 18-Loch Turnier in Schloßberg für eine Anstrengung bedeutet, ließ sich aber von Manfred Weidinger und Jochen Huber überreden, in ihrem Flight mitzuspielen. Am Montag sagte er zum Manfred, dass er bisher nur in der Sauna so geschwitzt und selten so einen Appetit hatte, wie nach den 18- Loch und sich an so einen guten Schlaf nicht erinnern kann, den er in der Nacht vom Sonntag zum Montag hatte.
Aber zurück zur Veranstaltung: Der Höhepunkt des Abends war nicht der, dass das Essen und Trinken frei war, sondern die große Tombola. Unglaublich, was der „verrückte Franz“ hier in der Kürze der Zeit für Preise zur Verlosung zustande brachte. Vom Hotelaufenthalt im Fünf-Sterne Hotel Jagdhof, dem Hotel Oswald in Kaikenried und natürlich vom Traditionshotel Schmelmerhof bis zu Tickets für ein Bayernspiel in der AVP Lounge, der Allianzarena München und dem Porschewochenende, das vom AVP-Autoland gestiftet wurde gab es noch über 30 Sachpreise zu gewinnen. Der Abend war damit ein voller Erfolg, bei dem auch nach dem kleinen Tiramisubuffet noch alle Getränke frei waren. Mit dem Reinerlös der Veranstaltung gehen 3.000 Euro an „Future for Children“.
Ich glaube, dass es eines unserer schönsten Turniere war, denn diese Überzeugung teilten fast alle Gäste. Ich weiß es, weil Franz zum Schluss seiner Rede sagte: Alles Lob zum Florian und alle Beschwerden zu mir. Deshalb musste ich viele Hände schütteln und er nur eine Beschwerde entgegennehmen, weil eine Turnier-Teilnehmerin vom Pizza Express so überrascht wurde, dass sie ihren Ball verschoss. Allerdings kam sie dann mit zwei Schnaps sehr schnell wieder ins Spiel.
Kurzum, jetzt gilt es diese Veranstaltung zu wiederholen und zu einem Höhepunkt unserer Turnierwoche im Juli 2025 zu machen. Ich hoffe, dass das AVP- Autoland, die Hotels, First Class Golf und damit der „Verrückte Franz“ wieder mitmachen.
Begeistert ist er von dieser Idee nicht, weil er sagt, dass in seiner Brust zwei Herzen schlagen: das eine ist die Kunst und das andere ist der Kommerz. Er meint damit, dass man ein Bild nicht zweimal malen kann. Die Effekte sind verpufft und neue Ideen müssen erst entwickelt werden, denn das ganze beruht auf dem „Aha-Effekt“ und der ist bereits bekannt.
Ich kann ihm nicht widersprechen – vor allem was die Kunst betrifft -, denn sein Freund Gunter hat mir vor Jahren einmal erzählt, dass er in seinem „Leben vor dem Golf“ die Kristallglas Branche im Bayerischen Wald aus dem Gleichgewicht brachte. Als 18-jähriger wurde er schon Bundessieger, wurde später für seine Konzepte und seine kunsthandwerklichen Leistungen, zweimal mit dem Staatspreis ausgezeichnet, erhielt drei Gold- und zwei Silbermedaillen und dazu noch die goldene Verdienstmedaille der Handwerkskammern. Dazu kommen noch einige Wettbewerbe, die er gewonnen hat. Als er 1994 seine Firma sehr gut verkaufte beschäftigte er an die 150 Mitarbeiter und machte einen Jahresumsatz von 22 Mio. Mark.
Aber jetzt noch kurz zu uns, dem Golfclub Schloßberg.
Nachdem es für die meisten Golfplatzbetreiber ein sehr schwieriges Jahr ist und sehr viele Golfclubs Mitglieder-, Greenfee- und Turnierrückgänge haben verzeichnen wir überall ein kräftiges Umsatzplus, und dafür ist der neue Vorstand mit dem Manager Prof. Dr. Gerhard Lechner und das „Golfland Donau Konzept“ tragend. Wir haben dazu noch einiges zum Vorteil von unseren Golfclub Mitglieder geändert und enorme Greenfee-Vorteile bei den Partner Golfanlagen der Interessengemeinschaft erhalten, denn die GolflandCard ist mittlerweile auch das führende Gutscheinbuch in Ostbayern und Tschechien. Und das bekommen unsere Mitglieder kostenlos für 2025, dem 40-jährigen Jubiläumsjahr des Golfclubs in Schloßberg.
Mehr darüber berichten wir bei unserer Weihnachtsfeier. Und bis dahin wünsche ich euch allen einen goldenen Herbst, ein schönes Spiel und weiterhin viel Freude auf meinen beiden Golfanlagen in Gut Fruhstorf und am Schloßberg.
Euer Präsident
Florian Erhardsberger